



VALIE EXPORT &
Syntagma analysiert die komplexe Beziehung zwischen weiblich gelesenen Körpern und ihrer Repräsentation in den Medien. Die Videoarbeit aus dem Jahr 1983 verwebt EXPORTs Forschung aus den Bereichen Expanded Cinema, Videokunst, Fotografie und Performance. Der Titel spielt auf das Konzept des Syntagmas an, das in der Sprachwissenschaft die Verknüpfung von Wörtern zu Wortgruppen beschreibt.
Im Laufe des Videos begegnet sich die Künstlerin wiederholt als Doppelgängerin: Ihr Körper erscheint im öffentlichen Raum, in ihrem Haus, als Spiegelbild oder in Form von Fotografien. Ein zentrales Stilmittel der Arbeit ist die Verwendung der Splitscreen-Technik, bei der der Bildschirm in zwei Teile geteilt wird, die jeweils unterschiedliche Perspektiven auf den Körper freigeben. Auf diese Weise entsteht der Effekt der Fragmentierung und des Spiels mit verschiedenen Repräsentationen des Körpers. Indem sie verschiedene Perspektiven auf ihren eigenen Körper gegenüberstellt, analysiert EXPORT das Spannungsfeld, das sich für weiblich gelesene Personen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung auftut. Die Künstlerin spielt hier insbesondere auf die – oft verzerrte und fragmentierte – Darstellung von Körpern in den Medien an. Mit den Mitteln der Montage zeichnet EXPORT ein Bild des Körpers, der wandelbar und stets verhandelbar bleibt. (Anne Diestelkamp)