Historie
Im Jahr 1984, am Küchentisch einer Bonner Studenten-WG, entstand vor vierzig Jahren die Idee, eines der ersten Festivals für Videokunst in Deutschland zu gründen, um dieser damals noch neuen Kunstform eine Plattform zu geben. Was als studentisches Projekt von Dieter Daniels, Bärbel Moser und Petra Unnützer in der Bonner Altstadt begann, wanderte von Galerien und Ladenlokalen schließlich für über ein Jahrzehnt in den Bonner Kunstverein. Seit 2005 hat die Videonale ihr Zuhause im Kunstmuseum Bonn gefunden und realisiert dort alle zwei Jahre eine aufwändige Ausstellungspräsentation sowie ein umfangreiches Festivalprogramm. Das Festival blieb aber immer auch eng mit dem Stadtraum verbunden und zeigte seine Kunst regelmäßig auch an verschiedenen öffentlichen Orten außerhalb des Museums. Unter den teilnehmenden Künstler:innen finden sich wegweisende Namen wie Dara Birnbaum, Lynn Hershman Leeson, Klaus vom Bruch, Gary Hill, Keren Cytter, Marcel Odenbach, Bill Viola oder Christian Jankowski. Für viele dieser Künstler:innen war die VIDEONALE die erste Möglichkeit, ihre Werke einer internationalen Öffentlichkeit zu präsentieren. Bis heute sieht sich die das Festival seinem Gründungsgedanken verpflichtet, aktuelle Tendenzen der zeitbasierten Kunst abzubilden und einem breiten Publikum vorzustellen.
Das Rheinland, das in den 80er Jahren mit Protagonist:innen wie u. a. Nam June Paik, Marcel Odenbach, Ulrike Rosenbach, Klaus vom Bruch als Experimentierfeld für Videokunst bekannt wurde, bietet mit zahlreichen Ausstellungsorten, Festivals, Produktionsstätten und Sammlungen, die diese Kunstform in den Blick nehmen sowie der Kunsthochschule für Medien als einzigartige Ausbildungsstätte in diesem Bereich, auch heute noch ideale Bedingungen für ein Festival wie die Videonale. Nirgendwo sonst gab und gibt es so vielfältige Möglichkeiten, diese Kunstformen zu sehen, zu lernen und in Resonanz mit anderen Künsten und kulturellen Feldern zu bringen. Hier ist und bleibt die Videonale verwurzelt und stellt die wichtige Frage:
Welche Rolle kann und soll Videokunst in einer so vielfältigen und dynamischen Gesellschaft wie der unseren spielen?